Mittwoch, 18. Februar 2009

Hungrig nach dem Ausritt

Lara, Liberty und ich waren heute früh eine Stunde lang ausreiten. War wunderschön über die unberührte Wiese zu galoppieren und durch den verschneiten Wald zu gehen.





Liberty läßt Lara ganz lieb aus seiner Schüssel fressen. Ein anderes Pferd sollte das lieber nicht probieren.

Dienstag, 17. Februar 2009

Ohne Sattel

Bei uns im Wienerwald hat es jetzt einen ganzen Tag lang und die Nacht durchgeschneit. Weil die Schneedecke ganz weich und ca. 40 cm hoch ist war das eine gute Gelegenheit mal ohne Sattel zu reiten.
Gedacht – getan. Bisschen mühsam war das raufklettern weil ich so dick angezogen war sodass ich kaum mein Bein über seinen Rücken brachte, aber schließlich hab ichs geschafft. Liberty blieb brav stehen und erwartete seine Belohnung dafür. Das haben wir in letzter Zeit recht konsequent geübt weil er damit begonnen hat immer ein paar Schritte zu gehen wenn ich aufstieg und das kann ich überhaupt nicht leiden. Korrektur war aber recht einfach weil er ja weiß worum es geht.

Bisschen irritiert hat der Kleine geschaut weil ich ihm beim bergab Reiten zu unserem Viereck auf die Schulterblätter gerutscht bin. Sonst wars aber echt fein. Mein früheres Mitreiterpferd, Sandy, bin ich oft ohne Sattel geritten aber sie war schon 23, recht faul und hatte einen wunderbar breiten Rücken. Auf Liberty fühlt sich das schon anders an.


War wieder mal ein echt schöner Tagesbeginn mit meinem Hafi und weils so gut geklappt hat bin ich gleich ein bisschen getrabt.
Abgesehen davon dass Liberty weitgehend ruhig und sehr brav war, hab ich schon auch bemerkt welche großen Fortschritte ich selbst gemacht hab beim Reiten weil mir der Sattel kaum abging.

Sonntag, 15. Februar 2009

Showeinlage für die Schigäste

Unterhalb des Stalles haben wir einen kleinen Schilift mit einer Piste von ca. 500 m. Der Lift wurde vor 2 Jahren gebaut und ist heuer zum ersten mal wirklich in Betrieb weil es in den letzen Jahren keinen Schnee gab. Liberty und Becky sehen von ihrem Stall aus genau auf die Piste und sind immer auf Beobachtungsposten was sich da unten so tut.

Am Wochenende sind zwischen 10 – 20 Leute, hauptsächlich Kinder dort. Ich war mit einer Familie ausreiten (Eltern auf Isländern + Judith auf Becky). Die drei gehen normalerweise immer zusammen raus und weil ich zur gleichen Zeit oben war, hab ich mich aufgedrängt und bin mitgeritten. War auch schon neugierig wie Becky und Liberty miteinander beim Ausreiten sind. Natürlich haben sich die beiden Hafis gegenseitig aufgestachelt was ich und Judith recht lustig fanden, ihre Eltern auf den Isländern eher nicht so. Um zum Wald zu kommen muss man am Ende der Piste vorbei. Kein Problem für die Pferde am linken Auge. Erst am Rückweg, offenbar vom rechten Auge heraus betrachtet wollte Becky, sie war direkt hinter mir, davonlaufen ich konnte Liberty gut halten aber… sobald ich die letzten Meter zum Stall vorwärts gehen wollte, rannte Liberty im Retourgang zurück und es war im völlig wurscht das hinter ihm noch drei andere Pferde waren. Dauerte eh nicht lange und alles war wieder ok aber die beiden Eltern nehmen mich wahrscheinlich nicht mehr so schnell mit…

Donnerstag, 12. Februar 2009

Sichtbare Fortschritte

Seit Samstag, als Liberty sich losgerissen hat, bin ich ihm gegenüber strenger geworden. Eigentlich hab ich nur Kleinigkeiten verändert aber das Ergebnis, falls ich es auf meine gesteigerte Konsequenz zurückzuführen kann, ist verblüffend positiv schon nach so kurzer Zeit.

Lob oder Leckerli gibt’s jetzt nur mehr, ohne schummeln, für positives Verhalten. z.B. ruhig stehen währen ich ihm das Halsband abnehme oder umbinde, sofort stehen bleiben wenn ich stehe,… Grundsätzlich Dinge die mir völlig bewusst sind, die ich aber ein bisschen vernachlässigt habe weil Liberty ja soooo süß ist

Wieder mal aus der Metaebene betrachte: Den Ausriss von Liberty hab ich gebraucht.

In der Trainerstunde haben sich gestern auch richtige sprunghafte Fortschritte gezeigt. Endlich habe ich das optimale Handling heraußen beim Zirkel vergrößern im Schritt und Trab. (Vorwärts-Seitwärts). Da hab ich jetzt einige Wochen herumgeübt und plötzlich hatten wir den Dreh heraußen. Auch gestellt angaloppieren aus dem Schritt ist diesmal schon recht gut gelungen sogar mehrmals hintereinander. Unser Trainer Andreas war hocherfreut und hat gesagt das es Spaß macht mit uns zu arbeiten.


Heute hatte ich Lara zum ersten Mal alleine mit in der Halle. Da es nun schon einige Minuten früher hell wird bin ich mit ihr und Liberty durch den Wald zur Halle gestapft. Beim Training selbst hat sie sich gut benommen, ist im Zirkel hinter Liberty hergelaufen, nur das Galoppieren ist ihr ein bisserl unheimlich. Da fing sie manchmal zum Bellen an.

Sonntag, 8. Februar 2009

Welt ist wieder in Ordnung

Heute früh fuhr ich in den Stall, noch immer nicht besonders gut drauf wegen dem gestrigen Ereignis. Ich hatte vor in der Halle zu reiten und da am Sonntag die Halle am Vormittag immer überfüllt ist, zumal es wieder heftig schneite, war ich schon um 08.00 Uhr früh unterwegs.

Unterwegs sinnierte ich so vor mich hin und plötzlich fiel mir ein, dass die Halle am Vormittag immer von einer Gruppe belegt ist die mit Andrea Loidl trainiert. Während meines Basistrainings für Tierkommunikation hat sie auch jemand mal erwähnt und irgendwann einmal hab ich einen schon etwas vergilbten Aushang von ihr an der Hallenwand gesehen, aber nicht sonderlich darauf geachtet.

Wenn man seinen Geist offen hält dann finden sich plötzlich Gedanken zusammen. Das war doch genau das was ich jetzt mit meinem munteren Hafi brauchte. Ich bin auch gleich weiter zur Halle gefahren, hab den Anschlag gesucht, Frau Loidl angerufen und ziemlich sicher aufgeweckt. Sie bot mir an bei der heutigen Stunde mal dabei zu sein um mir ihren Stil anzusehen. Sehr symphatisch fand ich das. Ich schilderte ihr ganz kurz was ich erreichen möchte und sie meinte das ich Liberty gerne gleich mitzunehmen kann, sie würde ihn einfach als „Vorzeigepferd“ benutzen.

Natürlich war ich gleich dabei. Wir ritten zur Halle, die Stunde fand mit 2 weiteren Teilnehmern statt von denen eine auch Bodenarbeit machte, so wie ich und die andere alles schon vom Pferd aus. Andrea schnappte sich Liberty, nannte ihn „Hase“ und machte einfache Übungen mit ihm. (Führen, kleine Volten um sie, Weichen, Schulter herein…). Während dessen gab sie den anderen Anweisungen und niemand fühlte sich bezüglich ihrer Aufmerksamkeit benachteiligt. Ihr Stil gefiel mir außerordentlich gut sowohl in der Kommunikation mit mir (da bin ich sehr anspruchsvoll bei Trainern) und v.a. im Umgang mit Liberty. Schon alleine weil sie in „Hase“ nannte war ich sehr von ihr eingenommen weil ich das selbst immer mache.

Kurz gesagt, meine Welt ist wieder in Ordnung. Ich will mit der Korrektur nicht warten bis es zu spät oder irgendwas passiert, sondern gleich den optimalen Umgang mit meinem Pferd lernen um eine perfekte Kommunikation zwischen uns zu erreichen.

Weiter Berichte über das Horsmanship Training folgen bestimmt!

Nicht so lustig

Ich hab lange überlegt ob ich das gestrige Ereignis überhaupt posten soll weils mir irgendwie peinlich und unangenehm ist. Da ich den Blog aber schreibe um mich einfach an alles zu erinnern, gehören negative Ereignisse genauso dazu und werden somit auch gepostet.

Liberty hatte seinen „freien“ Tag und ich wollte mit ihm Zirkuslektionen üben und dabei gleichzeitig ein bisschen spazierengehen damit er rauskommt bei dem Sauwetter. Wir hatten, wie schon berichtet, sehr viel Schnee der aber im Föhn der letzten Tage zu einer Matsch-Eisschicht verschmolzen ist. Liberty bekam sein Knotenhalfter umgebunden und wir gingen los. Lara war dabei und sauste wie immer voran. Zu unserem 2. Viereck bzw. der Ovalbahn muss man zuerst über ein steileres Stückchen Weg bergab gehen, dann durch ein Wäldchen und schlussendlich entlang der Koppeln. Gehzeit ca. 15 – 20 Minuten.

Liberty wollte sich einige Male losreisen, buckelte ein bisschen und zappelte herum. War aber kein Problem, ich hatte das Seil sehr kurz und ihn dadurch gut unter Kontrolle. Ich dachte einfach er ist aufgeregt wegen dem Föhn und voller Tatendrang. Der Weg war sehr mühsam weil zum Teil das Wasser über 10 cm hoch stand und Schmelzwasserbäche überall herabflossen. So kamen wir unter viel gezicke zum Viereck das ebenfalls unter Wasser stand. Bei den Übungen selbst war Liberty brav wie immer, aber weil ich schon total aufgeweicht war wollte ich bald wieder zurück.

Normalerweise ist Liberty am Rückweg ruhig und trottet brav neben mir her. Nicht so an diesem Tag. Er hüpfte wieder herum, versuchte sich loszumachen und als ich einen Moment nicht richtig achtgab ließ ich das Seil eine Spur zu lang. Somit gab ich Liberty beim nächsten Hüpfer die Chance seinen Kopf nach vorne zu drücken und er galoppierte los. Da ich aber nicht auslassen wollte hing ich, wie in einem Westernfilm, am Seil und schleifte über den Matsch auf dem Bauch mehrere Meter hinter ihm her. Als ich auf einen Apfelbaum zuschlitterte, lies ich zwangsläufig los. Diesmal war ich wirklich zornig als Liberty buckelnd Richtung Stall lief und mein Hund bellend hinterher. Kurz blieb Liberty stehen, rannte wieder auf mich zu und wäre er tatsächlich gekommen hätte ich ihm alles verziehen. Leider machte er kehr und lief weiter Richtung Stall. Ich sah aus wie ein Wildschwein das sich gerade im Dreck gewälzt hat. Lara weg, Liberty weg.

Als ich im Stall ankam wartete Liberty wieder seelenruhig auf mich. Unser Stallgehilfe, Valentin, hatte ihn angebunden. Neben ihm Lara, der treulose Hund, mit ihrem unvermeidlichen Steckerl im Maul. Normalerweise hätte ich mir das Pferd geschnappt und wäre nochmals eine Runde gegangen um ihm, wie damals beim Ausreiten, die Sinnlosigkeit seines Verhaltens zu zeigen. Weil es aber so rutschig war und ich außerdem nass und dreckig bis in die Haarspitzen, wollte ich nicht nochmals weg.

Ich hab Liberty abgehängt, ihm tief in die Augen gesehen und ihm einmal mit der Gerte eine über die Krupp gezogen. Vorher hab ich noch genau geprüft dass ichs nicht aus Aggressivität oder Zorn mache, sondern um ihm zu zeigen, das sein Verhalten falsch war. Dann gings ohne das übliche Leckerli zurück in seinen Laufstall. Er zottelte lammfromm hinter mir her.

Den ganzen Tag über war ich ziemlich niedergeschlagen und frustriert. Ein Anruf von Franz am Abend hat mich etwas getröstet weil er mir wieder mal bestätigt hat das solche Verhaltensweisen bei einem jungen Pferd vollkommen normal sind. Außerdem hat er sich naseweise Sprüche wie „hab ich dir ja gleich gesagt,..“ usw. erspart. Ein herzliches Dankeschön dafür an dieser Stelle. Grundsätzlich und in der Theorie weiß ich eh das „Rückschläge“ in der Beziehung zu seinem Pferd einfach dazugehören. Trotzdem fühlt man sich irgendwie persönlich gekränkt und beleidigt.

Freitag, 6. Februar 2009

Liberty und die Isländer



In unserem Stall stehen außer Liberty noch 2 Haflingerstuten, ein österreichisches Warblut und viele viele Isländer. Das heißt Libby gehört zu den Großpferden. Im Sommer sind die Isländer Tag und Nacht draußen auf der Koppel, im Winter kommen sie herein und stehen mit Tagesausgang im Stall.



Im Gegensatz zum Sommer ist es also im Winter recht voll in den Laufställen weil ca. 20 Isländer zu den Haflingern dazugekommen sind. Die kleinen Pferdchen finde ich total niedlich und vor allem im Winter sehen sie aus wie Stofftierchen die man die ganze Zeit knuddeln möchte. Wir haben auch etliche Senioren dabei die nicht mehr geritten aber sehr sorgfältig gepflegt werden. Das gefällt mir wieder einmal besonders an unserem Stall und den Einstellern, die Pferde werden nicht als Sportgeräte betrachtet sondern bleiben meist ein Leben lang bei ihren Besitzern.