Dienstag, 31. August 2010

Erleichterung

Mit hängender Nase fuhr ich heute in den Stall, überzeugt davon Liberty mit dickem Fesselgelenk anzutreffen. Wie groß meine Erleichterung war, das dies nicht der Fall war kann ich gar nicht beschreiben. Sabine, unsere „gute Fee“ im Stall war gerade da. Sie hat ein sehr gutes und genaues Auge für Lahmheit und so führte ich ihr Liberty vor.


Sie stellte fest das er zwar nicht ganz „rein“ geht, aber weit entfernt von dem gestrigen 2. Grad war. Sie riet mir, weil es total kalt war, ihn unters Solarium zu stellen weil sie eher vermutete dass er vom Sturz einen Bluterguss hätte als ein Problem mit den Sehnen oder gar mit den Knochen.


So ging ich mit meinem Kleinen rauf in den Stall wo er zum Ersten Mal in seinem Pferdeleben, zumindest soweit mir bekannt, unter dem Solarium stand. Das fand er natürlich sehr spannend und ich konnte es nicht ganz so weit herunterlassen wie es eigentlich sein sollte weil er versuchte an den Lampen zu schnuffeln.
Morgen sehen wir ihn uns unter dem Sattel an und wenn dann auch alles ok ist werde ich den Wanderritt auf jeden Fall versuchen.

Montag, 30. August 2010

Shit happens

Am Freitag beginnt mein Urlaub mit einem 4tägigen Wanderritt mit Edith Renner. Satteltaschen sind schon besorgt, die Route ist grob festgelegt. Ausgerechnet jetzt passiert wieder etwas Unvorhergesehenes.


Während ich, vor dem Reiten, üblicher Weise die Koppel vom Offenstall abmiste, stelle ich Liberty schon mal auf den Putzplatz und geb ihm etwas Heu. Meist, wenn ich alleine bin, binde ich ihn gar nicht an weil er ohnehin nicht davonläuft sondern sich maximal umsieht ob es noch etwas Besseres als Heu zu holen gibt. Da eine Kollegin einen Kübel Müsli herumstehen hatte, band ich ihn diesmal an und ging ans Werk auf die Koppel.

Als ich fast schon fertig war und Richtung Tor ging sah ich Liberty wie er mit dem rechten Hinterfuß herumzappelte weil er sich im Anbindestrick verfangen hatte. Voller Panik ließ ich Mistgabel und Scheibtruhe fallen und rannte zu meinem Kleinen, der in so einem Fall normalerweise nicht hysterisch wird.

Bis ich aber bei ihm war ist er am Beton mit den Hinterfüßen ausgerutscht und auf die rechte Seite gefallen. So schnell ich konnte rannte ich hin, der blöde Panikhacken war natürlich nicht aufgegangen, und hängte ihn ab. Mein Pferdchen war im Nu wieder auf den Beinen und auch sehr schnell wieder ruhig. Ich weniger. Gleich darauf kamen ein paar Kolleginnen und wir stellten fest das Liberty ganz schön platt ging. Sofort rief ich meine Tierärztin an die auch gleich Zeit hatte um vorbeizusehen.

Sie stellte eine Lahmheit mit gutem 2. Grad fest, beruhigte mich jedoch hinsichtlich eines Bruches oder einer Fissur sondern meinte, nach meiner Schilderung, das es eher die Sehnen sein werden die er sich möglicherweise gezerrt hätte. Sie verschrieb mir Traumeel und riet mir mal den nächsten Tag abzuwarten, erst dann könne man genauer sagen wie es aussieht.

Ich war am Boden zerstört. Den Wanderritt schrieb ich gleich einmal ab. Ich rieb beide Beine noch mit Swede Clay ein und verließ schweren Herzens den Stall. Mental war Liberty überhaupt nichts anzumerken. Im Gegenteil, er war quitschvergnügt und übermütig.

Sonntag, 15. August 2010

Neues Pad und Sidepull

Katrin fiel während unserer Trainingsstunden auf das Libertys Sattel immer um ein paar cm nach hinten verrutschte. Gerade bei einem kurzen Pferd ist das sehr problematisch weil man dann sehr schnell auf seinen Nieren sitzt. Wenn ich den Sattel dann richtig „anknallte“ hielt er wieder fest an Ort uns Stelle. Ein guter Sattel sollte aber auch so nicht verrutschen.

Also telefonierte ich mit OM und machte einen Termin für den 3. August aus um den Sattel überprüfen zu lassen. In der Zwischenzeit verwendete ich statt meines normalen Pads das ich mir damals zum neuen Sattel gekauft hatte wieder mein uraltes, billiges Pad vom Krämer. Mit diesem hielt der Sattel wieder sehr gut.


Otti sah sich den Sattel dann genau an, ich erzählte ihm das Liberty im Offenstall auch abgenommen habe und zeigte ihm mein normales Pad. Eigentlich, so habe ich immer gehört, sollte es bei einem passenden Sattel egal sein was darunter liegt. Ist aber scheinbar doch nicht so. Otti ortete eindeutig das Pad als Verursacher des Rutschens und er riet mir mein Krämer Pad zu verwenden.



Weil er schon mal da war und ich so erleichtert darüber war nicht schon wieder einen neuen Sattel zu brauchen kaufte ich dann gleich ein neues, super Western Pad von Professional´s Choice. Bestickt und mit Schaffell. Sieht sehr toll aus an meinem Kleinen.

Nachdem er ja auch sein Glücksrad angebaut hat, hab ich ihm auch ein Sidepull gekauft weil ich beim Ausreiten immer noch gerne Gebisslos unterwegs bin. Er geht sehr brav damit und ich hoffe das bleibt auch so wenn er mal bemerkt hat das ich damit sehr wenig Einwirkung habe

Montag, 2. August 2010

Rabenvieh

Im Stall sind alle sehr angetan davon wie brav Liberty für sein Alter ist. Sein Verhalten am Putzplatz, beim Training und vor allem beim Ausreiten begeistert fast jeden. Natürlich bin ich immer sehr stolz auf den Kleinen und auch auf mich, weil ich ihn ja seit jetzt schon fast 2 Jahren erziehe.

Hochmut kommt vor dem Fall und gestern hat er mir dann doch wieder gezeigt, dass er noch ein junger, eigenwilliger Haflinger ist.

Andi und ich waren mit Liberty ausreiten, Andi mit dem Mountain Bike und ich auf Liberty, wie schon so oft. Diesmal gingen wir eine, für Liberty, fast neue Strecke und nicht die übliche „Hausrunde“. Bei einem Ausritt mit mehreren Pferden bin ich den Weg schon mal mit ihm gegangen, sonst noch nie.


Wir gingen über einen wunderschönen Waldweg Richtung Steinriegl und nach ca. 1 Stunde führte die Runde wieder zurück zum Stall. Ich ließ Liberty noch grasen, wir hatten ca. noch 1 km bis nach Hause. Vorher mussten wir aber noch einen sehr gatschigen und steilen Hügel bergab gehen. Andi fuhr mit dem Rad den Hügel runter, ich stieg von Liberty ab und da ich glatte Sohlen an den Stiefeln habe legte ich ihm die Zügel um den Sattelknauf und wollte Liberty frei hinunter gehen lassen damit er sich seinen eigenen Weg suchen kann. Liberty tendiert bergab immer dazu ein bisschen schneller zu laufen und ich wollte mich in dem Gatsch nicht mitreißen lassen. Unten, so dachte ich, steht ohnehin Andi, falls mein Kleiner ein bisschen schneller als ich runter geht.

Damit das Liberty plötzlich gleich mal zu galoppieren beginn, hab ich nicht gerechnet. Er schlitterte sehr geschickt durch den Gatsch, hob wieder mal kurz das Arscherl und lief freudig davon. Andi und ich fassten es nicht. Andi schwang sich aufs Rad und fuhr ihm hinter her, ich hechelte zu Fuß nach.

Grundsätzlich war eh vollkommen klar dass er in den Stall laufen wird, nur anders als in Unterkirchbach musste er einmal die Hauptstraße überqueren und das letzte Stück zum Stall auch der Straße entlang laufen.

Ums kurz zu machen. Liberty lief bis in den Stall wo der dann friedlich graste als Andi ihn mit dem Rad endlich eingeholt hatte. Passiert ist zum Glück überhaupt nichts, nur sein Glücksrad, natürlich mit Zaumzeug und Zügel hat er irgendwo verloren. Obwohl Andi die Strecke nochmals abfuhr haben wir es bis dato nicht gefunden. Wahrscheinlich haben es Spaziergänger mitgenommen und ich hoffe sie werden es noch bei uns oder im anderen Mauerbacher Reitstall abgeben.