Freitag, 31. Oktober 2008

Beschlagen



Letzte Woche habe ich bereits festgestellt dass Liberty extrem aufs Gras ausweicht wenn wir ausreiten gehen. Damit war es nun soweit und ich hab den Hufschmid kontaktiert. Nach längerer Wartezeit in der ich nur mehr mit ihm in der Halle war um seine Hufe zu schonen, kam Andreas Stern zu mir in den Stall. Durch Zufall war auch der Isländer Schmied, Trösti, da um 4 Pferde zu beschlagen. Die beiden kannten sich noch von der Lehre her und es ging zu wie in einer Werkstatt.



Liberty hat sich, wie erwartet, sehr brav angestellt. Auf der inlken Seite ist er halb eingepennt während des Beschlagens, rechts hat er ein bisserl herumgezickt, aber nichts was irgendwie hinderlich gewesen wäre. Wahrscheinlich wars auch ganz gut dass neben ihm zwei andere Pferde, mit stoischer Ruhe standen die Beschlagen wurden. So konnte er sehen dass da nichts schlimmes passiert.

Montag, 27. Oktober 2008

Endlich in der Herde

Ein schönes Beispiel wie aus einer negativen Situation etwas sehr Positives entstehen kann, hatte ich an diesem Wochenende. Wie schon beschrieben hatten wir Schwierigkeiten mit der Integration von Liberty. Franz, unser Stallbursch machte sich Gedanken, weniger wegen der Weidesituation, da gibt es genug Plätze, sondern vielmehr darum, dass im Winter die Pferde zu Zweit in den Laufställen stehen weil einige der „Großen“ auch in den Stall kommen die sonst im Sommer den ganzen Tag draußen sind.

Deshalb habe ich immer wieder darauf gedrängt wieder einen Versuch zu wagen und Franz hat mir genehmigt, wenn ich dabei bleibe, Liberty zum hauseigenen „Alten“ auf die Weide zu stellen, auf den er beim letzten Versuch losgegangen ist. Mit Kontaktstock bewaffnet hab ich ihn auf die Weide gelassen und es war überhaupt kein Problem. Kurzes beschnuppern, leichtes quicken und dann wurde gegrast. Gegenüber stand die große Herde zu der auch Becky gehört. Ich blieb zur Sicherheit in der Nähe, setzte mich in die Sonne und genoss das friedliche Bild. Dann die Frau mit ihrem Isländer, der normalerweise beim „Alten“ im Garten steht. Franz hatte sich in der Zwischenzeit auch zu mir gestellt als Kathi zielstrebig auf uns zukam und Franz vehement darauf hinwies, das sie es nicht wolle das der Haflinger jetzt bei ihrem Isländer sei. Sie redete als wäre ich nicht vorhanden, bezeichnete mein Pferd als Raufhansl und ignorierte mich völlig. Franz war nicht wohl bei der Sache und ich ergriff die Initiative, holte Liberty heraus und brachte ihn auf die andere Seite zur großen Herde wo Becky schon mit zurückgelegten Ohren wartete. Sie hatte aber am selben Tag die Eisen herunterbekommen, deshalb war ich nicht besorgt sondern entschlossen und auch sauer auf Kathi und die Art mich zu ignorieren bzw. über mein Pferd zu sprechen. Becky lief auch sofort auf Libby zu und drehte ihm das Hinterteil zu um ihn zu treten. Plötzlich kamen unsere beiden Shagya Araber, echte Oldies, zu Libby und stellten sich zwischen ihn und Becky. Sie hörte daraufhin gleich auf und ich war ganz gerührt. Außerdem hat sich Libby zum ersten Mal nícht gestellt und zurückgeschlagen sondern ist weggelaufen. Sie hat es dann noch ein paar Mal ohne großen Eifer probiert und ihn dann ganz in Ruhe gelassen.


Am Abend, beim Runterholen von der Weide war ich dann wieder dabei. Den ganzen Nachmittag über war alles friedlich zwischen den beiden Haflingern. Da es so gut funktioniert hat wollte es Franz gleich genau wissen, ließ die beiden zusammen in den Laufstall und auch das funktionierte. Sie fraßen friedlich nebeneinander ihr Heu, Libby ließ sie an seinem Hinterteil herumschnuffeln (da hat er früher immer durchgezogen). Nach 30 Minuten haben wir sie dann wieder getrennt.

Heute nach dem Reiten hab ich Liberty sofort wieder in die große Herde gebracht und Becky hat schon von weitem nach ihm gewiehert ist ihm entgegengaloppiert, diesmal freudig und die beiden sind einträchtig nebeneinander abgezogen. Hab gleich Franz angerufen und ihm berichtet. Ihm ist hörbar ein Stein vom Herzen gefallen.

Juhuuu: Hätte sich Kathi nicht so über die Änderung aufgeregt, hätte ich Liberty nicht in die große Herde gestellt.

Dienstag, 21. Oktober 2008

Basics

Momentan ist es im Training mit Liberty etwas frustrierend weil wir immer noch so viel an den Basics, sprich der Versammlung und der korrekten Kopfhaltung arbeiten. Er benimmt sich wie ein Schaukelpferd. Kaum hat er den Kopf unten und ich gebe im Außenzügel nach, schwup ist er schon wieder oben. Andreas, mein Trainer nimmt das sehr gelassen und redet mir gut zu dass solche Sachen eben Geduld und viel Übung erfordern.

Heute hatte er ohnehin seinen narrischen Tag. Normalerweise benimmt er sich immer vorbildlich wenn der Trainer dabei ist aber heute wollte er einfach nicht und führte sich auf wie beim Rodeo. Außerdem hatte ich noch Sporen oben, die ist er von mir auch noch nicht gewohnt. Beim Angaloppieren begann er dann prompt zu buckeln und in der zweiten Runde brach er aus dem Zirkel aus und stürmte Richtung Tür. Beim zweiten Anlauf klappte es dann in beiden Richtungen. Als ich ihn dann in seinen Privatgarten stellte hat er mir nachgewiehert. Da hab ich ihm natürlich seine Mätzchen gleich verziehen.

Sonntag, 19. Oktober 2008

Kleiner Schläger

Leider gibt’s noch Probleme Liberty mit anderen Pferden zusammenzustellen. Es gibt drei Haflinger, inklusive Libby, im Stall und alle mögen sich nicht. Die anderen beiden sind Daisy, eine 16jährige, total lebhafte Stute und Becky, 6 Jahre alt und eine Zicke die gerne mal auf ihre Artgenossen hintritt. Die drei stehen im Laufstall nebeneinander nur durch einen dünnen, manchmal Strom führenden Draht, getrennt. Über den Zaun hinweg kraulen sie sich gegenseitig die Mähne und sind meist sehr nett zueinender. Auf der Weide haben wir zuerst versucht Beck und Libby zusammenzustellen was gut funktioniert solange jemand dabei war. Kaum dreht man den beiden den Rücke zu schlägern sie sich. Dann haben wir diese Woche versucht Liberty in die große Herde (5 Pferde) zu stellen zu der auch Becky gehört. Sobald sie ihn gesehen hat legte sie die Ohren an und los gings. Liberty gibt in diesem Fall auch nicht nach, aber er hat keine Eisen an den Hufen.


Der letzte Versuch war heute ihn mit einem alten Wallach und einem Isländer zusammenzustellen die immer zu Zweit auf der Weide sind. Diesmal hat Libby, sobald das Tor offen war die Ohren angelegt und ging auf den Alten los. Der hat einen kaputten Fuß und kann sich gegen den kleinen Schläger nicht wehren. Als sich dann auch noch der Isländer einmischen wollte ging Franz dazwischen und führte Liberty wieder in seinen Privatgarten mit Apfelbaum und Sicht zu den anderen.

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Abgeworfen

Jetzt hab ich auch die nächste Hürde einer Pferdebesitzerin genommen: Der erste Abwurf. Passiert im Viereck innerhalb der Ovalbahn. Die kleine Kröte ist beim Angaloppieren über den Rand des Vierecks gesprungen und auf die Ovalbahn gefetzt. Das war noch nicht das Problem weil er das schon mal gemacht hat und ich darauf gefasst war. Als er dann wieder in der Bahn brav galoppiert ist dachte ich das wars. Leider nein. Der nächste Hacken kam sehr unvermutet und führte von der Ovalbahn wieder ins Viereck hinein. Mein Körper machte diese Bewegung nicht mit und da lag ich schon im Gras. Libby rannte mit seiner neu gewonnenen Freiheit noch ein paar kleine Runden und gesellte sich dann zu seinen Freunden am Ende der Bahn. Da ich sowieso Gummiknochen hab ist nix passiert nur Lara war äußerst irritiert. Als ich danach wieder angaloppieren wollte rannte sie daneben her und verbellte Liberty.

Dienstag, 14. Oktober 2008

Meine anderen Tiere

Klar steht in diesem Blog Liberty absolut im Mittelpunkt aber heute möchte ich einmal meine anderen Tiere vorstellen.

Kater Mischa: Er ist die absolute Nummer 1 im Haus. Er darf alles, lagert im Bett, klettert auf den Tisch, schläft in der frischen Wäsche,.. typisch Katze eben. Ich hab ihn bereits vor 11 Jahren, damals mit seinem Bruder Ivan bekommen. Dieser ist leider vor 2 Jahren vor Weihnachten ganz plötzlich gestorben.

Kurz drauf bekamen wir Lara, unseren Dalmatiner-Labrador Mischling. Sie ist jetzt knapp 2 Jahre alt und hat sich gut neben Mischa behauptet. Sie drängt sich sehr stark in den Vordergrund und hat den Vorteil das man sie überall hin mitnehmen kann. Das geht mit Mischa und Liberty leider nicht.

Lara und Mischa





Dienstag, 7. Oktober 2008

Durchgegangen

Irgendwie hab ich ja schon darauf gewartet. Das Schlimmste was Liberty bisher getan hat war im Viereck aus dem Zirkel zu galoppieren und in der Ovalbahn manchmal die Kurven abzuschneiden. Ich hab mir immer gedacht das das doch nicht alles sein kann bei so einem jungen Pferd.

Beim Ausreiten auf unsere Galoppwiese, direkt oberhalb des Stalls und der Koppeln hat er gemeint das er jetzt nach Hause will und zwar schnell. Die Wiese ist recht lang und geht leicht bergauf, deshalb ist es dort auch so fein zu galoppieren. Als ich dann denselben Weg zurück nehmen wollte (jetzt weiß ich warum das sonst niemand macht) war er nicht im Schritt zu halten und los gings. Ich war in meiner Reaktion zu langsam, hab ihn nicht sofort eingedreht und dann wars zu spät. Der Kleine hatte bergab ein Wahnsinns Tempo drauf und regierte auf fast gar nichts mehr. Ich hab’s nur mehr geschafft ihn kurz bevor der Wald beginnt und ich mich schon an einem Baum kleben sah, die letzte Böschung raufzudrängen und ihn auf dem einzigen ebnen Fleckchen einzudrehen. Hat dann auch gleich funktioniert.

Während Libby außer Atem dastand hab ich mir eine passende Strafe überlegt und war gemein: Ich dachte wenn er galoppieren will, bitte sehr, aber nach meinen Regeln und auf ging es wieder, die Wiese bergauf. Er war dann recht dankbar dass wir zurück und bergab dann im Schritt gegangen sind. Er hat auch zum Ersten Mal richtig geschwitzt :-)

Sonntag, 5. Oktober 2008

Hufpflege - wie eine Diva



Heute hat Liberty erstmals im neuen Stall die Hufe ausgeschnitten bekommen. Franz, unser Stallbursche kennt sich damit glücklicherweise super aus und sieht sich die Hufe von Liberty alle paar Tage an. Wir möchten versuchen das er im Winter noch keine Eisen braucht damit er auf Eis und Schnee trittsicherer ist. Da er aber jeden Tag geritten wird bin ich noch nicht sicher ob das funktionieren wird. Mal schauen, wir halten ihn unter Beobachtung. Natürlich war Libby wieder total brav beim Ausschneiden und hat einen Gesichtsausdruck drauf als wenn er bei der Pediküre wäre.

Gleichzeitig waren auch Maggie und Paul zum ersten Mal bei mir um Liberty anzusehen.




Donnerstag, 2. Oktober 2008

Was Strom so bewirkt

Seit mein Hund den Stromschlag abbekommen hat, hat sich ihr Benehmen total zum Positiven verändert. Lara hat aufgehört die Pferde anzubellen wenn eines zum Stall herunterkommt, weicht im Putzbereich nicht von meiner Seite und wuffelt nicht mehr wenn sich irgendetwas in ihrer Nähe bewegt.

Alle, inklusive mir, sind begeistert von der raschen Wandlung. Weil sie so brav ist hab ich sie heute zum Ausreiten mitgenommen und auch da hat sie sich benommen als wäre sie immer schon ein braver, folgsamer Hund gewesen. Auch beim Galoppieren hielt sie sich hinter uns, im Wald blieb sie in der Nähe und hatte offensichtlich großen Spaß dabei uns zu begleiten. Nun liegt sie vollkommen erledigt bei mir im Büro auf ihrem Plätzchen.


Das nimmt jetzt eine Menge Stress von mir weil ich mich schon gefragt habe wohin mit dem Hunderl wenn ich ausreiten oder am Viereck bin. So gesehen bin ich für den Stromschlag nicht undankbar, v.a. weil ich nicht die Böse bin die ihr laufend hinterherschimpfen muss....