Freitag, 15. Juli 2011

Wasserbad

Liberty´s Maniküre nimmt fast eine Stunde in Anspruch. Seine Hufe werden zuerst gewässert, dann getrocknet und dick mit Hainzl eingeschmiert. Anschließend kommt auf die Sohle noch Hufteer.



Am dritten Tag stand Liberty bereits mit beiden Beinen im Schaffel und das ruhig und minutenlang. Ging auch etwas leichter mit Andi´s Hilfe. Kann ja auch nicht unangenehm sein bei der Hitze im kühlenden Fußbad zu stehen.

Die Behandlung zeigt auch schon gute Wirkung. Der Schmerz dürfte vorbei sein. Pulsation ist nicht mehr spürbar und auch das Gangbild hat sich enorm verbessert.

Mittwoch, 13. Juli 2011

Therapie

Nachdem ich lange hin und her überlegt hatte ob ich Liberty auf die Weide stellen sollte, stellte ich die Situation schlussendlich ein paar Mal auf (systemische Aufstellung) und entschied mich fürs Erste dagegen. Weniger wegen der Weide sondern wegen dem Fußmarsch hinauf. In die Box stellen möchte ich Liberty aber vorerst auch nicht, und so habe ich mich für eine gemäßigte Variante entschieden die nach meinem Bauchgefühl richtig ist.

Liberty kommt ab ca. 16.00 Uhr über Nacht in die Box sodass er einen großen Teil des Tages/Nacht auf weichem Boden steht und sich ruhig verhält. Außerdem kann er in der Box sicherlich besser im Liegen schlafen als draußen.

Heute kam ich in den Stall, überprüfte gleich mal die Pulsation und zu meiner Freude wars deutlich geringer auf beiden Beinen. Im Schritt ist kaum mehr eine Unreinheit zu bemerken, im Trab schon noch recht stark aber auch besser als gestern. Ich hab mich irrsinnig gefreut. Auch der Wille anzutraben war deutlich mehr gegeben als noch am Montag und am Dienstag.

Dann begann ich mit der Behandlung. Libertys Hufe kühlen und wässern. Liberty hat irrsinnigen Spaß an der Übung sein Bein in das Schaffel zu stellen. Nach einigen Versuchen, bei denen ich so wie bei den Zirkuslektionen vorgehe, blieb er schon einige Minuten ruhig im Wasser stehen. Zum Glück wars gestern so heiß denn ich war natürlich von oben bis unten nassgespritzt weil Hafi seine Freude daran hatte ins Wasser zu stampfen. Soll er,... Dann hab ich die Hufe mit Hainzel richtig einmassiert, Hufteer auf die Sohle und den Kleinen seine Box schön hergerichtet. 3 Pinkel Stroh, Heunnetz prall gefüllt und eine Banane mit Biotin Tabletten gespickt.



Liberty verhielt sich in der Box absolut friedlich. Er sieht auch seine Kollegen draußen, das trägt sicherlich auch zu seiner Beruhigung bei. Ruhig stand er da und knabberte am Heunetz. Braver kleiner Kerl!

Dienstag, 12. Juli 2011

Diagnose

gleich in der Früh fuhr Andi, weil ich keine Zeit hatte, zu Liberty um zu sehen wie es ihm geht. Natürlich kann er das Gangbild nicht so gut beurteilen, aber ein allgemeines Befinden sieht er auch. Der Kleine stand mit den anderen bei der Raufe und mampfte genüsslich sein Heu. Ich war schon mal etwas beruhigt denn in meinen Albträumen sah ich Liberty schon vor Schmerz am Boden liegen.

Zu Mittag kam dann die Tierärztin der ich nochmals alles schilderte und sah sich Liberty an. So wie ich, geht sie eher nicht von einer Rehe aus. Liberty sieht nicht aus wie ein EMS Pferd, der Blutzuckerwert ist war auch normal, sogar etwas niedrig bei 60, was ebenfalls nicht auf einen Reheschub hindeutet. Die Pulsation bei beiden Vorderbeinen war deutlich, die Reaktion aufs Abdrücken der Sohle ebenfalls. Auch sie vermutet, so wie der Hufschmied das Liberty aufgrund des teilweisen Schotterbodens auf unserer Koppel und dem wenigen Material was er ohnehin auf der Sohle hat, sich eine Lederhautentzündung eingefangen hat. Mein Verdacht geht in dieselbe Richtung.

Nun stellt sich die nächste Frage. Weide oder nicht Weide. Der weiche Boden täte seinen Hufen gut, sollte es aber doch eine Rehe sein so wäre die Weide schlecht. Schmerzmittel bekommt er nicht da er sich so wenig wie möglich bewegen soll, damit war ich auch einverstand. Therapie ist jetzt einmal nur Biotin füttern, Hufe kühlen, täglich Gangbild ansehen, Pulsation fühlen...

Es gäbe auch die Möglichkeit Liberty zwischen Eisen und Huf eine Lederplatte zu geben, gefüllt mit Werg. Das hat damals nach Beendigung des Barhuf Experimentes gut funktioniert. Da aber das Eisen schon 2 Mal herunten war geht das erst beim nächsten Beschlag. Nach Rücksprache mit dem Hufschmied verwarfen wir diese Möglichkeit. Er riet mir normalen Hufteer auf die Sohle zu geben, wenn das nichts nützt dann würde er mit Chemie das Gewölbe ausspritzen, dafür braucht er das Eisen nicht herunterzunehmen.

Montag, 11. Juli 2011

Das Gespenst der Hufrehe...

... hat mich am Montag wieder heimgesucht. Der Hufschied war am Abend bei Liberty, diesmal habe ich den Beschlag eine Woche vorgezogen weil die Eisen schon klapperten. Aufgrund der großen Trockenheit sehen auch Libertys Hufe den ganzen Sommer schon entsprechend aus. Trotz intensiver Pflege und "einwassern" wurde es nicht merklich besser.

Nach dem Beschlag wollte ich mit Liberty in die Halle gehen und merkte schon beim wegreiten vom Stall das etwas nicht stimmt. Noch schob ich es auf die Hitze und den möglichen Unwillen von Liberty bis ich dann in der Halle ankam. Im Trab wars eindeutig. Liberty lahmte und zwar ganz gewaltig. Ich tippte zuerst einmal darauf, das sich der Schmied vernagelt hatte. Sofort rief ich an und er versprach mir nochmals, am gleichen Abend vorbeizukommen.

Wofgang kam, ließ sich Liberty vorführen, drückte alle Nägel ohne Ergebnis ab und nahm das Eisen runter, kein Vernageln. Daran lags offenbar nicht. Wir ließen Liberty ohne Eisen vorgehen und er konnte kaum gehen, geschweige denn traben. Dann wurde die Sohle abgedrückt und mein Kleiner zuckte an jeder Stelle. Nach der Haltung beim Abfußen schonte er auch seine Zehe. Obwohl Wolfgang vorsichtig und beruhigend formulierte stand auf einmal das Wort "Hufrehe" ganz deutlich im Raum. Die Schmiede schliffen das Eisen für den linken Huf so aus dass es möglichst keinen Kontakt zwischen Sohle und Boden bzw. Eisen gibt. Sie rieten mir ein bis max. 2 Tage zu warten, keine Weide und wenn nichts besser wird dann den Tierarzt rufen.

Natürlich wartete ich nicht, sondern rief meine Tierärztin sofort an. Sie versprach gleich am nächsten Tag zu kommen und ging mal vom Schlimmsten aus. Sie riet mir Liberty sofort in die Box zu stellen. Das wollte ich aber auf keinen Fall, für mich deuteten noch zu wenig Anzeichen auf die Rehe hin.

Trotzdem, der Abend und die Nacht verbrachte ich mit bösen Vorstellungen und machte mich selbst und meine Umgebung ganz fertig.

Stoppelfeld Reiten

Bisher hatte ich noch nie die Gelegenheit mit Liberty über ein Stoppelfeld zu reiten. Genauer gesagt habe ich das überhaupt erst einmal gemacht mit meiner Stute auf der ich Mitreiterin war. Da Sandy aber schon recht betag war und sich wenig motiviert zeigte, war es damals kein besonders prickelndes Erlebnis.

Umso mehr habe ich mich jetzt gefreut das es in Weinzierl und Umgebung viele Felder gibt die gerade frisch gemäht wurden. Gestern Abend war ich wieder einmal mit Andi auf dem Rad unterwegs und habe mit meinem Pferdchen das erste Mal ein Stoppelfeld betreten.


Ich war hoch erfreut das Liberty offenbar genau wußte was auf so einem Feld von ihm erwartet wird und er galoppierte sofort los. Ich glaube nicht das er das vorher schon einmal gemacht hat.  Das Video haben wir erst bei der dritten Länge aufgenommen, deshalb jagt er nicht mehr gar so davon wie beim ersten Mal.... und das ärgste... im Rechtsgalopp, was in der Halle immer noch ein trara ist.